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„Was bleibt“ von (m)einem Leben?

29.09.2016 · Ausstellung und umfangreiches Programm zu unseren „Schatzkästchen des Lebens“

Hattingen/ Witten. „Dass das irdische Leben endlich ist, daran lässt sich nichts ändern – doch welche Spuren hinterlässt man? Was ist in meinem Leben wichtig – und was bleibt von meinen Lebenserinnerungen?“ Hansjörg Federmann (50) ist Pfarrer, hat viele Jahre im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten gearbeitet und dabei immer wieder auch Gespräche über das Sterben und das Danach geführt. „Was bleibt?“ – das ist keineswegs eine Frage, die sich nur ältere Menschen stellen, wie etwa ein Lied der Band „Silbermond“ zeigt. In den kommenden Wochen startet im Kirchenkreis eine gleichnamige Wanderausstellung – und sie wirft an drei Standorten facettenreiche Blicke auf „unsere Schatzkästchen des Lebens.“

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Ein Arbeitskreis mit Männern und Frauen aus den Gemeinden und diakonischen Einrichtungen in Hattingen und Witten hat die Ausstellung “Was bleibt" vorbereitet. Neben den Fundraisern Harald Bertermann und Hansjörg Federmann(rechts) gehörten ihm Pfarrer Wolfram Linnemann, Pfarrerin Annette Krüger, Pfarrer Jürgen Krüger, Bildungsreferent Matthias Kriese von der Evangelischen Erwachsenenbildung und Heimleiter Stefan Buschhaus (Altenzentrum Heidehof) (v.l.n.r.) sowie Pfarrer Ulrich Mörchen (fehlt). (Foto: Nicole Schneidmüller-Gaiser)

Hattingen/ Witten. „Dass das irdische Leben endlich ist, daran lässt sich nichts ändern – doch welche Spuren hinterlässt man? Was ist in meinem Leben wichtig – und was bleibt von meinen Lebenserinnerungen?“ Hansjörg Federmann (50) ist Pfarrer, hat viele Jahre im Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten gearbeitet und dabei immer wieder auch Gespräche über das Sterben und das Danach geführt. „Was bleibt?“ – das ist keineswegs eine Frage, die sich nur ältere Menschen stellen, wie etwa ein Lied der Band „Silbermond“ zeigt. In den kommenden Wochen startet im Kirchenkreis eine gleichnamige Wanderausstellung – und sie wirft an drei Standorten facettenreiche Blicke auf „unsere Schatzkästchen des Lebens.“

„Im Fundraising-Ausschuss kam das Thema `Testamentsspenden´ immer mal auf“, berichtet Harald Bertermann (55),  der seit dem 1. September als Fundraisingbeauftragter für die Spendenarbeit im Kirchenkreis zuständig ist. „Doch dabei haben wir immer gespürt, dass man dieses vielschichtige Thema auf sehr sensible Weise angehen muss.“ Bei der Suche nach einer guten Herangehensweise wurden die Kirchenmenschen in Baden fündig – dort entdeckten sie eine Ausstellung, die, wie Federmann sagt, „Menschen auf gute Weise zum Nachdenken darüber bringt, was ihre Schätze im Leben sind.“

Die Ausstellung „Was bleibt. – Eine Ausstellung zu den Schatzkästchen unseres Lebens“ stellt verschiedene Menschen mit ihren „Sammlerstücken“ vor. Die aufbewahrte Zeitung vom Mauerfall ist ebenso dabei  wie der Apfelkuchen nach Familienrezept oder das Hochzeitsfoto mit der typischen 70er-Jahre-Frisur.  Auf großformatigen Bildtafeln schildern die Personen, was ihnen im Leben zum Schatz geworden ist und welche Anliegen ihnen wichtig sind – auch über das eigene Leben hinaus. „Ich glaube, es tut den Menschen gut, über das Thema nachzudenken und zu reden – und vielleicht öffnet diese Ausstellung Gesprächstüren.“ sagt Pfarrer Hansjörg Federmann.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung vom 8. Oktober bis zum 5. November in Hattingen und vom 9. bis zum 22. November in Witten. „Schönes, Ernstes und Nachdenkliches hat dabei seinen Platz“, verrät Harald Bertermann, und Hansjörg Federmann ergänzt: „Das Programm entspricht der ganzen Bandbreite des Themas – poetische und religiöse Zugänge kommen genauso darin vor, wie informative Abende zum Thema Hospizarbeit, Testamentsgestaltung oder zu gutem Wohnen im Alter.“ Insgesamt umfasst das Rahmenprogramm 20 Veranstaltungen.

So wird im Rahmen der Ausstellungseröffnung in der Hattinger Stadtbibliothek am 25.10. um 19.30 Uhr das Essener Künstlerduo „Sago“ mit dem Programm „Gute Erinnerungen tragen unser Leben – Poesie und Musik zum Leben und darüber hinaus“ zu hören sein, in dem Texte und Lieder von Mascha Kaléko, Erich Kästner, Edith Piaf und anderen die ganze Vielfalt von Lebens-Schätzen aufleuchten lassen. Dieses Programm wird auch bei der Ausstellungseröffnung in Witten am 8.11. um 19.00 Uhr in der Kundenhalle der Sparkasse dargeboten.

Kontrovers diskutiert wird aktuell das Buch „Patient ohne Verfügung“, in dem der Wittener Palliativmediziner Matthias Thöns „Das Geschäft mit dem Lebensende“ anprangert. Auch unter den heimischen Ärzten wird der Einsatz  aggressiver Therapien bei todkranken Patienten durchaus kritisch diskutiert – doch natürlich macht man sich mit einer solchen Veröffentlichung nicht nur Freunde. Am Mittwoch, 16. November, sprechen Dr. Thöns und sein Dortmunder Kollege Dr. Georg Kunz, Chefarzt des St. Johannes-Hospitals, ab 18 Uhr im Veranstaltungszentrum der Sparkasse Witten (Ruhrstraße 25) zum Themenkomplex „Patientenverfügung und Palliativmedizin“ – ein spannender Abend erwartet die Besucher.

Mit ihren „Liedern in dunklen Stunden“ gestalten Katharina Hüsch (Gesang), Markus Wentz (Klavier) und Pfarrerin Birgit Steinhauer (Texte) am Samstag, 19. November, ab 17 Uhr ein „Trostkonzert“ in der Johanniskirche in Witten.  Damit der November nicht nur als „trostloser“ Monat wahrgenommen wird, gibt es dieses Format schon seit einigen Jahren in Witten. Ein Konzert, das Hoffnungszeichen schenken will und einlädt, eine Zeit des Trostes und der Ewigkeit zu spüren mit Musik, Lesungen und Gedenken.

Mit dem Heidehof in Niederwenigern, der Stadtbibliothek in Hattingen und mit der Hauptstelle der Sparkasse in Witten haben die Veranstalter, der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten und die Diakonie Mark-Ruhr, bewusst öffentliche, gut besuchte Orte gewählt. „Wir sind froh, dass wir die Ausstellung an zentralen, zugänglichen Orten zeigen können“, freuen sich die Mitglieder Vorbereitungskreises.

Interessierte können die Ausstellung allein oder in Gruppen besuchen. Die Evangelische Erwachsenenbildung Ennepe-Ruhr bietet dazu einen pädagogisch aufbereiteten Leitfaden für den Ausstellungsbesuch an. An allen Ausstellungsorten besteht die Möglichkeit, als Gruppe zusammenzusitzen und die Eindrücke auszutauschen. Der Eintritt ist frei.

 

Die Ausstellung ist zu sehen:

8. - 22.10. in der Wohnanlage Heidehof, Heideweg 1, Hattingen-Niederwenigern.
Mo.-So. ganztägig geöffnet. (Eröffnung: Freitag, 7. Oktober, 17 Uhr)

27.10. - 5.11. in der Stadtbibliothek Hattingen im Reschop-Carré.
Mo., Di., Do., Fr.: 10.00-19.00 Uhr, Sa. 10. - 14.00 Uhr – mittwochs geschlossen. (Eröffnung: Dienstag, 25. Oktober, 19.30 Uhr)

9.11.-22.11. in der Kundenhalle der Sparkasse Witten, Ruhrstr. 45
Di., Mi., Fr.: 8.30 - 16 Uhr, Mo. & Do. 8.30 - 18.00 Uhr. (Eröffnung: Dienstag, 8. November, 18 Uhr)

Eine  Übersicht über das gesamte Programm gibt es im Internet unter www.kirche-hawi.de/was-bleibt bzw. www.diakonie-mark-ruhr.de/was-bleibt

Die Superintendentur des Kirchenkreises (02302/589-135) schickt auf Wunsch gern Programme zu.